Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) entsteht, wenn die Schilddrüse nicht mehr in der Lage ist ausreichend Hormon (Thyroxin und Trijodthyronin) zu produzieren. Sie ist weit häufiger verbreitet als eine Überfunktion. Großangelegte Untersuchungen haben ergeben, dass jede zehnte Frau, die älter als 65 Jahre ist, zumindest eine leichte Unterfunktion entwickelt.

Die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto Thyreoiditis).

Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die nach dem Erstbeschreiber der Erkrankung, dem japanischen Arzt Hashimoto, benannt ist. Bei der Hashimoto Thyreoiditis produziert das Immunsystem Antikörper gegen Teile der Schilddrüsenzellen. Diese Antikörper können die Schilddrüsenzellen schädigen oder gar zerstören. Als Folge kann der Körper nicht mehr ausreichend mit Schilddrüsenhormonen versorgt werden.

Als auslösende Faktoren einer Hashimoto Thyreoiditis werden die Kombination von mehreren Faktoren wie gewisse Erbanlagen, weibliche Sexualhormone, Umwelteinflüsse und Infektionen vermutet.

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann auch bei jüngeren Menschen auftreten, sich spontan oder nach einer Schilddrüsenoperation, einer Behandlung mit Thyreostatika oder einer Radiojodtherapie entwickeln.

Symptome und Beschwerden bei einer Unterfunktion

Gewöhnlich fühlen sich die PatientInnen mit einer nur milden Unterfunktion noch gesund. Die Beschwerden entwickeln sich meist langsam und werden häufig fehlgedeutet. Die PatientInnen leiden unter vermehrter Müdigkeit, Kältegefühl, Gewichtszunahme, Stuhlverstopfung und Depressionen. Das Interesse an alltäglichen Dingen geht verloren, die Haut im Gesicht ist vermehrt gespannt und die Finger sind angeschwollen.

Feststellen einer Schilddrüsenunterfunktion

Die Diagnose kann ganz einfach durch eine Messung der Schilddrüsenhormone im Blut gestellt werden. Um die Ursache der Unterfunktion festzustellen, müssen weitere Untersuchungen, wie eine Szintigrafie und eine Ultraschalluntersuchung, sowie die Bestimmung der Schilddrüsenantikörper im Blut (TAK, TPO), durchgeführt werden.

Behandlung der Unterfunktion

Die Therapie der Schilddrüsenunterfunktion ist einfach und problemlos. Durch Einnahme von Schilddrüsenhormonen, die der eigene Körper in zu geringem Ausmaß produziert, kann eine Normalfunktion wieder hergestellt werden.

Es ist sehr beruhigend zu wissen, dass ein Schilddrüsenhormonpräparat in der richtigen Dosierung keine Nebenwirkungen hat!

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Sonografie: verkleinerte Schilddrüse bei Unterfunktion

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Sonografie: auch bei einer Unterfunktion kann die Schilddrüse vergrößert sein