Jod
Die Schilddrüsenhormone bestehen zu einem großen Teil aus Jod. Daher ist dieses Spurenelement unentbehrlich für unseren Körper.
Und nur mit ausreichend Jod kann eine genügende Menge an Schilddrüsenhormon produziert werden.
Jod wird mit der Nahrung zugeführt. In Österreich und vielen anderen Ländern werden Nahrungsmitteln produziert, welche meist wenig Jod enthalten. Daher muss Jod über jodiertes Speisesalz und Nahrungsmittel, die bekannterweise Jod enthalten, zugeführt werden. Achtet man bei der Nahrungsaufnahme nicht auf eine ausreichende Jodzufuhr entsteht ein Jodmangel, der zu einer ganzen Reihe von Erkrankungen führen kann.
Anzeichen und Ursachen eines Jodmangels
In den verschiedenen Lebensabschnitten hat ein Jodmangel unterschiedliche Auswirkungen. Bei Erwachsenen, die über längere Zeit zu wenig Jod zuführen, kann es zu einem Kropf, einer Schilddrüsenvergrößerung und auch zur Bildung von Knoten in der Schilddrüse kommen.
Ist eine Frau während der Schwangerschaft mit Jod unterversorgt, bekommt auch das ungeborene Kind zu wenig Jod. Dies kann je nach Grad der Unterversorgung verschiedene, zum Teil dramatische Auswirkungen haben.
Eine normale Schilddrüsenfunktion der Mutter und auch des ungeborenen Kindes sind zur optimalen Entwicklung des Kindes unbedingt erforderlich. Vor allem bei der Entwicklung des Gehirns kann bereits ein gering ausgeprägter Jodmangel zu negativen, nicht mehr reversiblen Folgen führen. Bei ausgeprägtem Jodmangel kann es zu einer deutlichen Intelligenzminderung des Kindes kommen.
Ausreichende Jodzufuhr
In Österreich wird wie in vielen Ländern das Speisesalz jodiert. Man geht davon aus, dass Salz praktisch von jedem konsumiert wird. Wenn nun Salz mit Jod versetzt wird, ist dies eine perfekte Maßnahme die Bevölkerung ausreichend mit Jod zu versorgen.
Weiters ist bekannt, dass gewisse Lebensmittel jodhaltig sind. Hier können vor allem die Lebensmittel aus dem Meer, wie Fische und Meeresfrüchte, aber auch Algen und Seetang angeführt werden. Bekannt ist auch, dass Milch und somit Milchprodukte und Eier Jod enthalten. In Österreich gibt es einige Mineralwässer die ebenfalls jodhaltig sind.
Die von der österreichischen Schilddrüsengesellschaft herausgegebene Jodbroschüre enthält eine genaue Aufstellung über den aktuellen Jodgehalt der einzelnen Nahrungsmittel.
Man findet wichtige Informationen, worauf beim Essen geachtet werden muss, damit ausreichend Jod zugeführt wird.
Und umgekehrt, in gewissen Situationen in denen auf eine Jodzufuhr verzichtet werden soll, müssen eben diese jodhaltigen Nahrungsmittel gemieden werden.
Mit dem Jodrechner können Sie eine ungefähre Abschätzung Ihrer Jodzufuhr durchführen.
Die Gesetzeslage
Die Speisesalzjodierung ist in Österreich seit 1963 durch das so genannte Speisesalzgesetz geregelt. Dies sieht vor, dass in den Regalen der Geschäfte und Supermärkte nur jodiertes Speisesalz angeboten werden darf. Unjodiertes Salz wird nur auf ausdrückliches Verlangen des Kunden abgegeben.
Die Realität sieht leider anders aus: in den Geschäften finden Sie viele verschiedene unjodierte Salzmarken. Dies ist sicher ein problematischer Zustand, der geändert bzw. überdacht werden soll.
Urgesteinsalz, Himalayasalz und Co
Es muss nicht nur Salz aus österreichischen Salinen konsumiert werden. Selbstverständlich können auch andere Salzarten, die teilweise heutzutage sehr modern sind, verwendet werden. Die Empfehlung ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass auch die anderen Salze, die verwendet werden, mit Jod versetzt sind.
Situationen, in denen eine normale Jodzufuhr zu viel ist
Bei gewissen Erkrankungen der Schilddrüse muss darauf geachtet werden, dass der Patient sich absichtlich einem Jodmangel aussetzt.
Jod ist zu meiden bei einer Schilddrüsenüberfunktion, einem Zuviel an Schilddrüsenhormon im Körper und auch in den Wochen vor einer hochdosierten Radiojodtherapie, die bei bösartiger Schilddrüsenerkrankungen erforderlich ist.
Dies bedeutet, dass nur jodarme Speisen verzehren werden sollen.
Jodbroschüre
Jodgehalt in Nahrungsmittel
Die Jodbroschüre der Österreichischen Schilddrüsengesellschaft
Autor: Wolfgang Buchinger